besser geeigneten Platz leider nicht möglich. So mussten die TargetSprinter – ganz im Stile des Cross-Biathlon – auf der anderen Anlagenseite der hoch über Changwon mit phantastischer Aussicht über die Megacity gelegenen frisch renovierten Anlage „Platz nehmen“. Dort stand aber nur eine so kleine Fläche zur Verfügung, dass aus den 400m Runden 2 x knappe 200m Runden auf nur hinlänglich verdichtetem Schotter wurden.
Nach langen Diskussionen hat sich aber eine brauchbare Lösung gefunden, mit der – aus westfälischer Sicht leider – nicht alle gleichermassen zurecht kamen:
Auf dem teilweise mit engen Kurven gesteckten Kurs konnte Jana Ihre Technik und Sprintfähigkeit auf dem einzigen wirklich geraden Stück auf Grund des in diesem Bereich sehr losen Untergrunds nicht wirklich umsetzen und so kam es auf die Leistung am Schießstand an. Schon nach dem Vorlauf, den Jana noch nach zwei Führungswechseln auf Grund einer Nullfehler-Schießeinlage vor Kerstin gewinnen konnte, war klar: Wer hier mit Nullfehlern vom Schießstand geht, wird das Rennen gewinnen!
So starteten alle Athletinnen ambitioniert in das Final-Rennen. Jana legte gleich mal einen schnellen Startsprint hin um innerhalb von knapp 30m erst in der rechten dann in der Linkskurve vorn zu sein, dicht gefolgt von der Italienerin Manuela Alberigi und schon nach rund 50m mit Kerstin Schmidt auf den Fersen und mit rund 36 Sekunden für die ersten 200m. So ging es nach sensationell schnellen 76 Sekunden (für die ersten 400m) nahezu zeitgleich zum ersten Schießen, dass Kerstin mit Null Fehlern mit 26 Sekunden für 5 Schuss knapp 3 Sekunden vor Jana (29 Sekunden für 5 Treffer mit 6 Schuss) auf die 2. Runde verlies. Nun merkte man bereits den kraftraubenden Untergrund: Beide Sportlerinnen schafften nur 83´er (Kerstin) bzw. 80´er Zwischenrunden zum 2. Schießen. Hier schoss nun Jana etwas schneller. Beide gingen dann nahezu Zeitgleich auf Ihre letzte Runde: Bereits auf der Gegengeraden konnte Kerstin jedoch ihre Kraft auf den losen Untergrund bringen und ging hier an Jana vorbei. weitere 200m konnte sich Jana nun im Windschatten in unmittelbarer Nähe der Konkurrentin halten, aber auf den letzten 150m vergrößerte sich der Abstand ein wenig so dass zum Schluss noch 1,15 Sekunden Vorsprung übrig waren. Dritte wurde – bei diesem Rennausgang fast unbemerkt aber dennoch mit einer hervorragenden Leistung – die Italienerin Manuela Alberigi.
Bleibt die Frage zu beantworten: Gold verloren oder Silber gewonnen? – Nach einer kurzen anfänglichen Enttäuschung stand fest: Silber gewonnen! – Denn bei einer 66 Sekunden-Schlussrunde hat man sich nichts vorzuwerfen. Beide deutschen Athletinnen stehen verdient oben. Dieses Jahr mit dem besseren Ende für Kerstin, einer würdigen Weltmeisterin.
Weitere deutsche Erfolge bei den Einzelrennen: Michael Herr (SVE Frankenhain) ist erneut Weltmeister geworden, Sven Müller (Steinwenden) belegte in diesem dramatischen Rennen leider nur Platz 4, Madlen Guggenmos (DAV Ulm) gewann erwartet souverän die Goldmedaille bei den Juniorinnen und Felix Elsner (SVE Frankenhain) wurde in einem spektakulären Schlussspurt Vize-Weltmeister bei den Junioren, Herzlichen Glückwunsch.
Der Westfälische Schützenbund gratuliert Jana Landwehr zu diesen herausragenden Leistungen und wünscht ihr für die Zukunft weiterhin alle Gute.
Text & Fotos: Klaus Landwehr