NRW entsendete 10 Schützen nach Shanghai/China

Auf Initiative des Landessportbundes NRW war eine Gruppe der zehn besten Nachwuchsschützen mit dem Gewehr aus NRW zu Besuch im Trainingszentrum der Schützen in Shanghai. Die Sportler wurden durch den Vorsitzenden der Fachschaft Sportschießen NRW, Achim Veelmann, und den hauptamtlichen Trainer des WSB, Wolfram Ecker, betreut.  Dieses außergewöhnliche Trainingslager verdanken wir einer kürzlich geschlossenen Kooperation zwischen dem LSB NRW und der Millionenmetropole Shanghai.Dort konnten die Sportler eine Woche lang mit den Gastgebern trainieren. Die gesamte Gruppe lebte während dieser Zeit zusammen mit 200 chinesischen Schülern und Studenten auf dem Trainingsgelände des „Shanghai Shooting & Archery Sports Center“. Der Schießstand entspricht den internationalen Normen, so dass dort bereits 2002 ein ISSF World-Cup ausgerichtet wurde. Täglich fanden zwei Trainingseinheiten auf dem technisch anspruchsvollen KK-Schießstand statt. Auffällig war, wir viel Wert die chinesischen Trainer auf das Trockentraining direkt am Schießstand gelegt haben. Hierbei wurden vollständige Wettkampfprogramme ausschließlich „trocken“, d.h. ohne scharfen Schuss, absolviert. Der Tagesablauf der einheimischen Sportler ist straff organisiert. Morgens Frühsport mit anschließendem Apell und gemeinsamem geordneten Marsch in Zweierreihen zum Frühstück ab 7.00 Uhr. Die Gruppen haben fest eingeteilte Essenszeiten und treten immer geschlossen an. Danach ab 8.00 Uhr beginnt das Training in den Disziplinen. Um 11.30 Uhr gehen die ersten Gruppen zum Mittagessen. Das Nachmittagstraining ist vom 13.30 bis 17.30 Uhr möglich. Abendessen dann wieder am 18.00 Uhr mit anschließendem Ausgleichssport im Kraftraum oder auf einer Tartanbahn rund um den Gebäudetrakt der 50 Meter Schießanlage. Obwohl dieser Tagesrhythmus militärisch anmutet, war die dort herrschende Stimmung positiv gelassen und die Menschen über alle Maßen freundlich. Auch die jungen chinesischen Sportler machen den Eindruck von offenen interessierten aber gleichsam bescheidenen Menschen. Alle unsere Fragen zur Trainingssystematik und Organisation wurden uns offen beantwortet. In den sich häufig ergebenden Gesprächen haben sich Veelmann und Ecker mit den Trainern und Sportwissenschaftlern Shanghais über viele Aspekte des Leistungssportes Schießen ausführlich ausgetauscht. Die sprachlichen Barrieren ebnete Herr Chen, Vizedirektor des „Shanghai International Exchange Sport Center“ und ständiger Begleiter während unseres Aufenthaltes. An dem trainingsfreien Wochenende veranstaltete der Gastgeber ein umfangreiches Kulturprogramm. Dabei besichtigte die Gruppe eines von fünf in Shanghai bestehenden bestens ausgestatteten Trainingszentren für Rudern, Schwimmen, Tischtennis, Tennis, Handball, Fußball, Basketball und Volleyball. Ein kurzer Ausflug in die „mittelalterliche“ Stadt „Jing Yuan Shui Zhuang“ vermittelte einen Einblick in die Geschichte Shanghais. Der Ort gilt mit einem Alter von ca. 5000 Jahren als die älteste archäologisch nachgewiesene Ansiedlung der Region und als Wiege von Shanghai. Weitere Stationen waren die Altstadt, die Fußgängerzone, die Uferpromenade „Bund“ des Huangpu-Flusses und der Fernsehturm von Shanghai. Die Eindrücke dieses Sportaustausches waren überwältigend. Ebenso ist es der umfangreiche Aufwand und Mitteleinsatz, der für alle Sportarten betrieben wird. Und Shanghai ist nur eine von 30 Provinzen Chinas. Text: Wolfram Ecker / Fotos:  Achim Veelmann