Ehrenmitglied Ferdinand Grah verstorben

Der Westfälische Schützenbund trauert um sein Ehrenmitglied

Ferdinand Grah

Geboren am 19. September 1934 in Dortmund, gestorben am 1. Juni 2013 in seiner Heimatstadt im Alter von 78 Jahren.

Die Beisetzung hat heute im engsten Famlienkreis stattgefunden.

Im Jahre 1948 trat er dem Nördlichen Dortmunder Schützenbund e. V. bei. Dort war er über 20 Jahre im Vorstand als Jugendleiter und Sportleiter tätig. Unmittelbar nach seinem Eintritt organisierte er mit seinem Vater Ferdinand Grah sen. die ersten Trainingsmöglichkeiten im Luftgewehrschießen und führte ab 1949 Wettbewerbe im Bereich des Stadtgebiets Dortmund durch.

Den Bürgerschützenverein Dortmund-Brackel 1837 e. V. gründete er 1989 mit einigen weiteren Brackeler Bürgern neu. In der Aufbauphase stellte er sich über rund sechs Jahre als Vorstandsmitglied zur Verfügung.

Als aktiver Schütze nahm Ferdinand Grah mehrfach in verschiedenen Disziplinen an Deutschen Meisterschaften teil, erstmals 1954 in Nürnberg bis 1970 in Wiesbaden. Darüber hinaus gehörte er der westfälischen Landesauswahl an.

Geprägt von den Eindrücken von der Proklamation des Deutschen Schützenbundes 1951 in Köln-Porz sowie von der Wiedergründung des Westfälischen Schützenbundes engagierte Ferdinand Grah sich schon früh über Vereinsebene hinaus. Parallel zu seiner Amtszeit als Kreisjugendleiter von 1951 bis 1967 war er sieben Jahre stellvertretender Kreissportleiter und ein Jahr Kreissportleiter. Er war maßgeblich am Neuaufbau der Jugendarbeit nach dem Krieg beteiligt.

Nach der Wiedergründung des Schützenbundes übernahm er das Amt des Bezirksjugendleiters und später des stellv. Bezirkssportleiters und organisierte mit seinem Vater erste Meisterschaften. Er leitete erste Lehrgänge für Vereinssportleiter und war auf Landesebene an der Ausbildung von Schießwarten, Schießsportleitern, Übungsleitern und Jugendleitern beteiligt. Als Vorsitzender des WSB-Jugendausschusses von 1954 bis 1961 und als stellv. Landesjugendleiter von 1961 bis 1967 gehörte er dem Vorstand des Westfälischen Schützenbundes an. Von 1967 bis 1996 war er für sportliche Jugendarbeit im Verband verantwortlich und betreute von 1960 bis 1980 die Juniorenauswahl sowohl im Gewehr- als auch im Pistolenbereich. Daneben war er drei Jahre Trainer der Landesdamenauswahl.

Als ehrenamtlicher Mitarbeiter hat Ferdinand Grah an zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben mitgewirkt. In besonderer Erinnerung blieben ihm die Weltmeisterschaft 1966 in Wiesbaden sowie die Olympischen Spiele 1972 und die Weltmeisterschaften 1975 in München.fm - Autor: Stefan Fassbindercasino spelletjes spelen mit Verantwortung ist uns wichtig.

Am 1. Oktober 1971 wurde der gelernte Büchsenmacher Angestellter der WSB. Als hauptamtlicher Geschäftsführer war er für den Bau des Landesleistungszentrums in Dortmund verantwortlich. Nach der Eröffnung 1982 und dem damit verbundenen Umzug der Geschäftsstelle von Hagen nach Dortmund war Ferdinand Grah stets bemüht, die größte überdachte Schießsportanlage der Welt mit großen nationalen und internationalen Veranstaltungen zu füllen. So wurden neben der von ihm organisierten Druckluft-Europameisterschaft 1983 und einigen Deutschen Meisterschaften Bogen Halle, seit 1997 alle Auflagemeisterschaften des DSB an dem von ihm geleiteten Bundesstützpunkt Dortmund durchgeführt. Internationales Renommee erlangte Dortmund insbesondere durch den von Ferdinand Grah 1985 mit großem Erfolg ins Leben gerufenen „Internationalen Saisonauftakt der Sportschützen“, kurz ISAS.

Der Landessportbund NRW, in dessen Gremien er fast 35 Jahre unter anderem als langjähriger Geschäftsführer der Fachschaft Sportschießen mitgearbeitet hat, hatte Ferdinand Grah acht Jahre als Vertreter des Sports in den Landesbeirat für Immissionsschutz beim damaligen Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft entsandt.

Ferdinand Grah war als Organisationsleiter für 25 Westfälische sowie für die deutschen Schützentage 1973 in Herford, 1984 in Dortmund und 1995 in Bad Salzuflen verantwortlich und hat als Reiseleiter 33 Jahre die aus der Schützenfreundschaft mit Tiroler Schützen entstandene Pfingstfahrt geplant und geleitet.

Ganz besonders am Herzen lag ihm auch die „Schützenwarte“, das offizielle Verbandsorgan des WSB, deren Chefredakteur er von September 1972 bis Januar 2000 war. Aufgrund der unter anderem hierbei gesammelten Erfahrungen oblag ihm die Aufgabe zur Fortschreibung der Chronik zum 125-jährigen Jubiläum des WSB im Jahre 1986.

Ferdinand Grah war Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter die Ehrenmedaille der UIT in Gold, das Ehrenkreuz des DSB in Gold Sonderstufe und die Sportplakette des Bundespräsidenten. Nach über 40 Jahren im Dienste des Verbandes, davon 26 Jahre als Geschäftsführer, wurde er im Jahre 1997 in Würdigung seiner unzähligen Verdienste um das Schützenwesen zum Ehrenmitglied des Westfälischen Schützenbundes ernannt.