Sportjugend NRW: Nachmittags wieder in den Sportverein

csm_Slider_Ganztagserlass_8e00db2627Neuer Erlass für mehr Flexibilität in der offenen Ganztagsschule. Schülerinnen und Schüler an Ganztagsschulen erhalten ab sofort mehr Freiraum für die Teilnahme an außerschulischen Veranstaltungen. Auch für den Vereinssport. Das sieht ein neuer Erlass vor, den Schulministerin Yvonne Gebauer(FDP) jetzt vorstellte. Der neue Erlass für „mehr Flexibilität in der offenen Ganztagsschule“ ermöglicht Schülerinnen und Schüler, während des offenen Ganztags am Nachmittag auch an regelmäßigen außerschulischen Bildungsangeboten teilnehmen zu können. Dazu zählen zum Beispiel Sportvereine oder Musikschulen oder auch der herkunftssprachliche Unterricht. Wichtig für die Kinder- und Jugendarbeit im Sportverein: Auch ehrenamtliche Tätigkeiten wie das Leiten oder Betreuen von Sportgruppen zählen dazu. Bislang mussten Schüler in offenen Ganztagsschulen an fünf Tagen in der Woche bis 16 Uhr anwesend sein. Qualität der Angebote wahren Schulministerin Yvonne Gebauer betonte, dass der Erlass nun Klarheit und Rechtssicherheit für Eltern sowie für Schulen, Kommunen und Träger des offenen Ganztags schaffe. „Die im vergangenen Dezember angekündigte und nun in Kraft getretene Ergänzung des Erlasses sorgt für mehr Flexibilität im Ganztag. Es galt, eine gute Balance zu finden zwischen dem Bedürfnis der Eltern, mehr Raum für Aktivitäten für und mit ihren Kinder zu haben, und dem Anspruch der Träger auf Verlässlichkeit und Kontinuität, um auch die Qualität der Angebote wahren zu können.“ Konstruktiver Dialog mit den Trägern „Für diese Legislaturperiode hat sich die Landesregierung drei Ziele für den Ganztag gesetzt: Ausbau der Plätze, Sicherung der Qualität und mehr Flexibilisierung. Wir ergreifen nun erste Maßnahmen, um diese Ziele umzusetzen und haben dabei auch die Bedürfnisse von Eltern und ihren Kindern im Blick. In Bezug auf den Ausbau und die Verbesserung der Qualität stehen wir in einem konstruktiven Dialog mit den Trägern. In diese Gespräche sind auch die Kommunalen Spitzenverbände sowie Verbände der Eltern und Beschäftigten eingebunden. Dabei geht es auch darum, die Grundlagen der offenen Ganztagsschule zu diskutieren und gemeinsame Antworten auf die aktuellen Herausforderungen zu erarbeiten“, so Gebauer. Beispiel Stadtsportbund Duisburg Als Träger des offenen Ganztags an 21 Grundschulen vermittelt der Stadtsportbund Duisburg auch Bewegungs,- Spiel und Sportangebote an die Duisburger Sportvereine. Welche Auswirkungen der neue Erlass hier haben könnte, erläutert Christoph Geehrt-Butry: „Wir gehen davon aus, das die ersten spürbaren Veränderungen zum neuen Schuljahr kommen, denn jetzt haben die Eltern für ihre Kinder natürlich die Tage rund um den Ganztag schon geplant. Außerdem soll es ja eine kontrollierte Freistellung werden, das heißt, dass die Eltern nicht von Tag zu Tag neu entscheiden. Die Freistellung machen wir dann mit Voranmeldung und die muss auch begründet sein, zum Beispiel durch den regelmäßigen Besuch beim Sportverein“. „Unruhe“ im Ganztag Neben der regelmäßigen Planbarkeit könnte es aber auch eine weitere „Unruhe“ im Ganztag gebe. Nochmal Geehrt-Butry: „Das pädagogische Konzept an den Schulen ist natürlich jetzt auf fünf Tage ausgelegt. Und wenn dann pädagogischen Angebote wie Hausaufgabenbetreuung, Freizeitangebote oder Unterstützung der Jüngeren durch ältere Kinder, unterbrochen werden dadurch dass die Kinder an einem Tag plötzlich weg sind - vielleicht auch ‚nur‘ für eine Geburtstagsfeier - kommt da natürlich Unruhe rein“. Sport als Bildungspartner im Ganztag Alles in allem signalisiert Christoph Geehrt-Butry Zufriedenheit mit dem neuen Erlass für mehr Flexibilität in der offenen Ganztagsschule: „Wir freuen uns gerade über die neuen Gründe für diesen Erlass, weil wir auf der einen Seite natürlich Bildungspartner im Ganztag sind, und auf der anderen Seite sind natürlich auch unsere Sportvereine Bildungspartner. Man muss halt nur klare Regeln festlegen, damit der offene Ganztag weiterhin seine pädagogische Arbeit leisten kann und sich nicht zu einer Art Hol- und Bring-Service entwickelt. Das wäre dem Anspruch und der Qualität des offenen Ganztags einfach nicht gerecht“. Schulministerium NRW/LSB-Redaktion Foto: Andrea Bowinkelmann