28. ISAS 2012 mit Luftgewehrfinals beendet

Mit den Wettbewerben Luftgewehr Frauen und Männer ging gestern der 28. Internationale Saisonauftakt der Sportschützen zu Ende. Bei den Frauen stand zum dritten Mal in Folge Nationalkaderschützin Beate Gauß auf Finalstand eins. Die Vizeeuropameisterin der Jahre 2009 und 2010 hatte im Vorkampf nur im 34. Schuss knapp an der 10 vorbeigezielt. Eine Neun mehr hatten die Dänin Stine Nielsen, Emilie Evesque aus Frankreich sowie Russin Daria Vdovina zu Buche stehen. Hinter Dariya Sharipova aus der Ukraine mit 397 Ringen hatten sich Stine Andersen (Dänemark), Anna Sushko (Russland) und Marie-Laure Gigon (Frankreich) mit 396 für das Finale qualifiziert. Im Gegensatz zum Vorjahr, als sie sich mit Silber begnügen musste, ließ Beate Gauß diesmal keinen Zweifel an ihrem Siegeswillen aufkommen und untermauerte mit einem Finalergebnis von 103,4 Ringen ihren Anspruch auf die letzte zu vergebende Goldmedaille des 28. ISAS. Besser war nur Anna Sushko, die sich mit 104,0 Ringen vom siebten auf den dritten Platz vorkämpfen konnte. Silber sicherte sich Stine Nielsen mit insgesamt 500,9 Ringen. Ein Leckerbissen aus sportlicher Sicht war auch das absolut hochklassig besetzte Finale der Männer. Hinter dem Norweger Are Hansen (Foto links), der bei 60 Vorkampfschüssen 58 Zehner getroffen hatte, lagen der Russe Alexandr Sokolov und Marco de Nicolo aus Italien mit 596 Ringen. Ihnen folgte die unglaubliche Anzahl von zehn Schützen, die 595 Ringe erzielt hatten und sich im shoot-off um die verbleibenden fünf Finalplätze streiten mussten. Diese Zwischenhürde meisterten Abhinav Bindra (Indien), Julian Justus (Deutschland), Peter Hellenbrand (Niederlande), Nazar Luginets und Alexey Kaminskiy (beide Russische Föderation). Überhaupt sah man selten ein so starkes Starterfeld, in dem beispielsweise Philipp Rogner aus Soest als bester westfälischer Teilnehmer mit 590 Ringen den 33. Platz belegte. Wie gut sie ihr Handwerk beherrschen hatte alle Finalisten gezeigt. Ob sie Finalqualitäten besitzen, musste sich nun im Finale vor Publikum zeigen. Ganz vorne bewies Are Hansen eindrucksvoll seine Nervenstärke. Der Europameister von 2006 zeigte nur bei einer 9,7 im zweiten Finalschuss eine leichte Schwäche, die aber nicht reichte, ihn ins Schwanken zu bringen. Mit 103,6 Ringen war ihm die Goldmedaille mit dem Luftgewehr bei seiner ersten ISAS-Teilnahme nicht zu nehmen. Silber und Bronze gingen schließlich an Abhinav Bindra (Foto unten) und Peter Hellenbrand. Vom ehemaligen Weltmeister und aktuellen Olympiasieger aus Indien hatte man natürlich kaum anderes erwartet, als dass er sich mit dem stärksten Finale von 104,0 Ringen nach vorne arbeitet. Umso beeindruckender war die Vorstellung des 27jährigen Niederländers Hellenbrand, der sich kontinuierlich vom achten Platz nach vorne schob und mit 698,3 Ringen Dritter wurde. Von den drei Ausnahmeathleten, die zurecht mit Edelmetall ausgezeichnet wurden, konnte so mancher etwas lernen. So wird man an den 28. ISAS im Olympiajahr dank hochklassiger sportlicher Leistungen bei frühlingshaftem Wetter noch lange gerne zurückdenken. WSB-Präsident Klaus Stallmann, der bei der abschließenden Siegerehrung von seiner Stellvertreterin Regina Vongehr und von Thomas Friedhoff, dem Leiter des Olympiastützpunktes Westfalen unterstützt wurde, hob hervor, dass fast 1.000 Starts abgewickelt wurden, ohne das Kampfgericht mit einem Protest zu bemühen. Seinen besonderen Dank an die vielen ehrenamtlichen Wettkampfhelfer, die diese sportliche Großveranstaltung mit oft mehr als 14 Stunden Einsatz pro Tag zum Erfolg geführt haben, verband er mit der Hoffnung auf ein gesundes Wiedersehen beim 29. ISAS, der für die Zeit vom 18. – 24. März 2013 geplant ist.