Ole Magnus Bakken rettet Vorsprung durchs Finale

Ein weiterer Höhepunkt beim diesjährigen ISAS war die Entscheidung in der Königsdisziplin der Gewehrschützen, dem Kleinkaliber-Dreistellungswettkampf der Männer. Mit 1184 Ringen verbesserte Ole Magnus Bakken den von ihm selbst 2010 aufgestellten Veranstaltungsrekord um weitere vier Ringe und hatte damit einen vermeintlich komfortablen Vorsprung von neun Ringen auf den stärksten Verfolger, Julian Justus aus Homberg/Ohm. Vor zwei Jahren war Bakken als Führender bis auf den 4. Rang durchgereicht worden, verlor im Finale fast 14 Ringe gegenüber einem Konkurrenten. Auch in diesem Jahr hatte der 24jährige Norweger Probleme, seine Führung zu behaupten. Am Ende war der Tscheche Vaclav Haman mit dem besten Finalergebnis von 102,2 Ringen bis auf 2,8 Ringe herangerückt. Bronze ging mit insgesamt 1273,4 Ringen an den Russen Alexandre Sokolov, den Junioren-Europameister der Jahre 2003 und 2005 in dieser Disziplin. Mit 1170 Ringen lag die Hürde zur Teilnahme am Finale sehr hoch. Maik Eckhardt, der Dortmunder Lokalmatador und Sieger des ISAS 2010, konnte zu diesem frühen Zeitpunkt zu Beginn der Saison seine gewohnte Leistung im Stehendanschlag noch nicht abrufen und verpasste die Runde der letzten acht um 3 Ringe. In einem enorm starken Starterfeld mit dem Luftgewehr konnte sich Christina Teigen aus Norwegen bei den Juniorinnen mit 397 Ringen die Goldmedaille sichern. Nina-Laura Kreutzer und Selina Gschwandtner landeten mit jeweils 396 Ringen auf den Rängen zwei und drei. Beste westfälische Teilnehmerin war Julia Budde aus Lippstadt, die mit 389 Ringen Platz 20 belegte. Gleich vier Junioren erreichten mit dem Luftgewehr 593 Ringe. Am Ende entschied die höhere Anzahl sogenannter Innenzehner zugunsten des Russen Vladimir Maslennikov. Platz zwei und drei belegten die deutschen Nationalkaderschützen Andre Link und Michael Janker. Das Schnellfeuerfinale der Männer wurde beim 28. ISAS nach dem neuen Regelwerk des Internationalen Schießsportverbandes (ISSF) geschossen, das auch bei den Olympischen Spielen in London zur Anwendung kommen wird. Nach dem Vorkampf kamen die besten vier Schützen in das Finale, wo sämtliche Vorkampfergebnisse gestrichen werden und die Schützen wieder bei null anfangen. Wenn in der Endrunde ein Schütze eine 9,7 oder höher erzielt, erhält er einen Treffer. Schafft er nur 9,6 oder ein niedrigeres Ergebnis, bekommt er keinen Treffer angerechnet. Nach vier Serien á fünf Schuss innerhalb vier Sekunden scheidet der Letztplatzierte aus. In der nächsten Serie wiederum der Letztplatzierte, sodass am Ende nur noch zwei Schützen um Gold und Silber streiten. Der Vorkampfbeste war Roman Bondaruk aus der Ukraine mit 581 Ringen. Zudem hatten sich mit jeweils 579 Ringen Philipp Wagenitz aus Löbau, Ruslan Lunev aus Azerbaijan und der Russe Anton Guryanov für die Finalrunde qualifiziert. Am Ende konnte sich der aktuelle Vizeeuropameister aus der Ukraine knapp mit 22 zu 21 Treffern gegen Wagenitz behaupten, der sich wie im Vorjahr mit Silber begnügen musste. Bronze ging an Ruslan Lunev. Bei den Junioren durfte der Schweizer Christian Klauenbösch bei der Siegerehrung die Klänge seiner Nationalhymne genießen. Er hatte mit 552 Ringen den Briten Kristian Callaghan (549) und Stefan Decker (544) auf die weiteren Podiumsplätze verwiesen.