27. ISAS hochkarätiger besetzt als der Weltcup in Sydney

Ein weiteres Highlight beim 27. Internationalen Saisonauftakt der Sportschützen in Dortmund bot die Königsdisziplin, der Kleinkaliber-Dreistellungswettkampf der Männer. Ausnahmeergebnisse von 1177, 1175 und 1171 Ringen in Dortmund gegenüber 1176 und 1171 Ringen beim parallel laufenden Weltcup in Sydney zeigen deutlich, wo die besseren Sportler am Start sind. Auch der Schnitt der acht Finalisten mit 1169,12 Ringen war exakt einen Zähler besser als auf dem fünften Kontinent. Das Finale wurde beherrscht von zwei packenden Duellen um Gold zwischen Nicolas Schallenberger und Artem Khadzhibekov sowie zwischen Karl Olsson und Konstantin Prikhodchenko um Bronze. Nur um Haaresbreite konnte sich der Newcomer Schallenberger (Foto m.) gegen den erfahrenen Fuchs Khadzhibekov (Foto l.) behaupten. Der 40jährige Russe, Weltmeister des Jahres 2006 in dieser Disziplin, hatte sich dank einer herausragenden Finalleistung von 101,0 Ringen am Ende bis auf einen Zehntelring an den 21jährigen Deutschen heran gekämpft. Der Wettkampf um Platz drei wurde beim achten Finalschuss entschieden, als dem Schweden eine 8,1 herausflog und Prikhodchenko (Foto r.) endgültig die Oberhand gewann. 1169 Ringe aus dem Vorkampf und 100,3 Ringe im Finale bescherten dem Moskauer die Bronzemedaille. Als bester westfälischer Teilnehmer hatte Philipp Rogner (Möhnesee) mit 1161 Ringen als Neunter knapp den Finaleinzug verpasst. In einem enorm starken Starterfeld mit dem Luftgewehr konnte sich die Russin Anna Zhukova bei den Juniorinnen mit 398 Ringen die Goldmedaille sichern. Yvonne Schlotterbeck aus Biesingen-Thanheim landete mit 397 Ringen auf Rang zwei. Bronze gewann Isabella Straub mit 396 Ringen. Die 19-jährige verdrängte dabei zwei weitere Schützinnen mit demselben Resultat auf die Ränge vier und fünf. Nationalkaderschütze Lars Walker dominierte zwei Tage nach dem Kleinkaliber-Dreistellungswettkampf der Junioren auch die Luftgewehrkonkurrenz. Mit 594 Ringen hatte der Neu-Anspacher fünf Zähler Vorsprung auf Alexander Thomas aus Essen, seinen Teamkameraden von den Youth-Olympic-Games 2010 in Singapur. Platz drei belegte Evgeniy Panchenko aus Russland mit 587 Ringen. Erstmalig wurde das Schnellfeuerfinale der Männer beim ISAS nach dem neuen Regelwerk des Internationalen Schießsportverbandes (ISSF) geschossen, das auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London zur Anwendung kommen wird. Nach dem Vorkampf kamen die besten vier Schützen in das Finale, wo sämtliche Vorkampfergebnisse gestrichen werden und die Schützen wieder bei null anfangen. Wenn in der Endrunde ein Schütze eine 9,7 oder höher erzielt, erhält er einen Treffer. Schafft er nur 9,6 oder ein niedrigeres Ergebnis, bekommt er keinen Treffer angerechnet. Nach vier Serien á fünf Schuss innerhalb vier Sekunden scheidet der Letztplatzierte aus. In der nächsten Serie wiederum der Letztplatzierte, sodass am Ende nur noch zwei Schützen um Gold und Silber streiten. Der Vorkampfbeste war Taras Magmet aus der Ukraine mit 583 Ringen. Zweitbester war Gregor Lütkevedder aus Paderborn, der mit 581 Ringen seine guten Leistungen von der Schnellfeuerwoche in Wiesbaden vor zwei Wochen bestätigen konnte. Mit Thorsten Fleischmann (573) und Philipp Wagenitz (570) hatten sich zwei weitere Bundeskaderathleten für das Finale qualifiziert. Offensichtlich hatte sich Fleischmann am besten auf den neuen Modus eingestellt. Der 24jährige Ochsenfurter gewann den Wettbewerb mit 28 Treffern vor Philipp Wagenitz aus Löbau mit 25 Treffern. Dritter wurde der ukrainische Weltmeister des Jahres 2009. Für den Lokalfavoriten Lütkevedder, der für das diesjährige ISAS-Plakat Modell gestanden hatte, blieb nur der undankbare vierte Platz. Mit einem Dreifacherfolg der Junioren mit der Schnellfeuerpistole konnte die Russische Föderation ihre Führung im Medaillenspiegel behaupten. Sieger wurde Oleg Barabanov mit 571 Ringen vor Andrey Shchepetkov (567) und Alexandr Alifirenko (565).