DSB-Kadersichtung Bogen mit Pia Wolbring und Björn Steinbach

Die Bogen-Bundestrainer Dellenbach und Haidn nutzen ein neues Testverfahren zur Kaderbildung für 2021.

Sport Wolbring SteinbachDie Pandemie warf auch im Bogensport vieles durcheinander. Wettkämpfe wurden abgesagt und dazu zählte auch die Serie der drei Ranglistenturniere, bei denen der Bundestrainer Oliver Haidn und der für den Nachwuchs zuständige Bundestrainer Marc Dellenbach die Talente für die Besetzung des DSB-Bundeskaders sichten. In Abstimmung mit den Landestrainern entwickelte der Bundestrainerstab für 2020 ein neuartiges Sichtungsverfahren unter Berücksichtigung der Hygienebestimmungen und einer stark begrenzten Teilnehmerzahl.

Die Testfolge wurde über Jahre von Oliver Haidn in Zusammenarbeit mit Marc Dellenbach entwickelt. In diesem Testverfahren standen nicht allein die Schießergebnisse im Fokus, sondern auch die Schießtechnik, die mit vier Kameraperspektiven gefilmt und später ausgewertet wurde, sowie athletische, koordinative und mentale Voraussetzungen, die ein Sportler benötigt, um langfristig eine erfolgreiche Sportkariere absolvieren zu können.

Der WSB-Landeskader führte vorbereitend Trainingsmaßnahmen durch, um die WSB-Sportler auf die Testverfahren vorzubereiten. Vom 10. bis 13. August durchliefen zunächst nur die Jugendlichen dieses komplexe Testverfahren an vier Tagen im Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum für Deutschland in Kienbaum nahe Berlin. Der WSB entsandte Pia Wolbring vom BBC Bocholt, die zusammen mit Günter Kuhr aus dem WSB-Landestrainerteam nach Kienbaum reiste. Pia Wolbring ist seit 2019 Angehörige des Bundesnachwuchskaders und konnte dort erste internationale Wettkampferfahrungen sammeln. Ihren bisher größten Erfolg hatte sie beim Europäischen Jugendcup 2019 in Bukarest, als sie dort in der Finalarena Teamgold gewannen. Mit diesen Erfahrungen im Gepäck konnte sie in die Sichtung einsteigen.

Direkt nach der Sichtung der Jugend folgte vom 14. bis 19. August das deutlich umfangreichere Sichtungsverfahren der Junioren sowie der Frauen und Männer, das sechs Tage andauerte. Daran nahm der WSB-Landeskadersportler Björn Steinbach aus Borgholzhausen teil. Von Seiten des WSB Trainerteams wurde er in Kienbaum von Dirk Reuter vor Ort betreut. Die erhobenen Testergebnisse sind Bestandteil einer sportlichen Leistungsdiagnostik und werden vom Bundestrainerstab ausgewertet. Noch im September 2020 findet eine weitere Sichtung in München mit begrenzter Teilnehmerzahl statt, an der Pia Wolbring und Björn Steinbach teilnehmen. Die dort abgelieferten Ergebnisse bilden zusammen mit dem Ergebnis der ersten Sichtung die Grundlage für die Besetzung des Bundeskaders im Jahre 2021.

Die beiden WSB-Sportler haben in Kienbaum gute Ergebnisse gezeigt und können diese bei der Sichtung in München mit guten Leistungen weiter aufwerten.

Text & Foto: Günter Kuhr